Präventionsprojekt zur seelischen Gesundheit am „Goethe“

Präventionsprojekt zur seelischen Gesundheit am „Goethe“

Am Goethe-Gymnasium wurde für die Jahrgangsstufe 10 bereits zum zweiten Mal ein Präventionsangebot zur seelischen Gesundheit durchgeführt. Das Projekt „Verrückt? Na und!“ geht ursprünglich auf den Leipziger Verein „Irrsinnig menschlich e.V.“ zurück. Dabei besucht eine Fachkraft aus der Psychologie oder Sozialarbeit und ein Betroffener, der seelische Krisen überwunden hat, Schulklassen, um sich einen Vormittag lang mit ihnen über das Thema „psychische Gesundheit“ auszutauschen. Die Klasse 10d hatte an ihrem Projekttag Besuch von der Erzieherin Kira Sasse, die bei der Caritas in Rheine in einer Einrichtung für psychisch kranke Erwachsene tätig ist. Sie wurde von Patrick begleitet, der den Schülerinnen und Schülern offen von seinen Erfahrungen erzählte, um Betroffenen durch seine Lebensgeschichte Mut zu machen.

Zunächst begann der Tag mit dem Block „Ansprechen statt Ignorieren“. In einem Sitzkreis ging es um die Frage, welche Berührungspunkte die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema bereits hatten. Anschließend wurden verschiedene psychische Erkrankungen vorgestellt, um Vorurteile abzubauen. Im zweiten Teil wurde der Aspekt auf Bewältigungsstrategien gelenkt und die Schülerinnen und Schüler wurden in Kleingruppen selbst aktiv und erstellten z.B. einen Notfallkoffer, der bei seelischen Problemen zum Einsatz kommen könnte. Schließlich erzählte Patrick im abschließenden Teil „Mut machen“ von seiner Erkrankung und die Klasse konnte ihm persönliche Fragen stellen. „Uns ist es wichtig, auf das hochrelevante Thema aufmerksam zu machen und offen darüber zu reden,“ erläuterte Kira Sasse ihre Beweggründe, das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen.

Melanie Süverling, psychosoziale Beratungslehrerin am Goethe-Gymnasium, hat sich erneut dafür eingesetzt, das Präventionsprogramm an die Schule zu holen: „Depressionen, Angststörungen und Panikattacken führen zu viel Leidensdruck – gerade nach Corona. Wir möchten dazu beitragen, dass sich Betroffene ohne Scham Hilfe holen und keine Angst vor einer Stigmatisierung haben.“

Kerstin Hannemann