Schüler kicken für neue Schulen in Malawi

Schüler kicken für neue Schulen in Malawi

Goethe-Gymnasium und Roncalli-Schule absolvieren Benefizspiel

-leo- Ibbenbüren. Acht Feldspieler, ein Ball und der gute Zweck. Für Letzteren kickten knapp 45 Schüler des Goethe-Gymnasiums und der Roncalli-Realschule in der Goethehalle in Ibbenbüren. Gespendet wurde für John Benjamin Moyo. Er ist Priester in Malawi und hat sich in dem Ort Nthalire den Bau einer Grund- und einer weiterführenden Schule zur Aufgabe gemacht.
Und deswegen gab es an diesem Tag nur Ziel: Tore schließen, und das am besten reichlich. Denn jeder Teilnehmer konnte sich zuvor Sponsoren suchen, die einen vorher festegelegten Betrag für jedes geschossene Tor der eingenen Mannschaft spenden sollten.
Insgesamt vier Jungen- und vier Mädchenteams kämpften in Hin- und Rückrunde um den Einzug ins Finale. Die Fußballbegeisterung der Jungen war dabei wenig überraschend.
"Aber dass auch genauso viele Mädchen hier dabei sind, ist überraschend", freute sich Tim Börgel. Zusammen mit Daniel Freude hatte er dieses Turnier auf die Beine gestellt. Der eine ist Lehrer am Goethe-Gymnasium, der andere an der Roncalli-Realschule. "Ganz nebenbei sollen sich auch die Schulen besser kennenlernen", sagt Tim Börgel. Die Lehrer machen es vor.
Im Dienste des Kennenlernens sei Pater John Benjamin Moyo in beiden Schulen zu Gast gewesen, um von seiner Arbeit in Malawi zu erzählen, sagt Daniel Freude. Das Projekt "Blickwinkel Afrika" machte das möglich. Bei den Erzählungen ging es aber nicht nur um Schule und Afrika, sondern auch um Fußball.
Priester John sei vom Fußball ebenso begeistert wie die deutschen Schüler. Und er ließ es sich deswegen auch nicht nehmen, bei dem Benefizspiel in der Goethehalle vorbei zu schauen. "Fußball ist allgegenwärtig in Malawi. Alle spielen es bei uns", erzählte Pastor John bei der Gelegenheit. Und er weiß, wovon er spricht, denn er hat selbst mal eine Mannschaft trainiert. Und die spielte sogar in der zweiten Liga in Malawi. Wenn von den Spenden noch etwas übrig bleibt, wird vielleicht auch noch ein Fußball gekauft. Aber die Schulen in Nthalire sind erst einmal wichtiger. die brauchen zum Beispiel ganze Lehrerhäuser. Reicht da nicht ein einfaches Lehrerzimmer? "Nein", erklärt Tim Börgel, "die Lehrer leben dort mit ihren Familien. Sonst müssten die auf der Straße schlafen."

IVZ vom 07.10.2014