Förderprojekt „Zukunftsstadt 2030“ am Goethe-Gymnasium

Förderprojekt „Zukunftsstadt 2030“ am Goethe-Gymnasium

Der Kreis Steinfurt hatte sich als LEADER-Region für das Gebiet des Tecklenburger Landes beworben und im Sommer den Zuschlag bekommen. Unter dem Titel "Tecklenburger Land 2030: Resiliente Lebensstile im ländlichen Raum" ist es Ziel, zu den acht Forschungsbereichen "Wohnen", "Mobilität", "Ernährung und Gesundheit", "Konsum", "Freizeit" und "Engagement" Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Die Ergebnisse werden nach Abschluss des Projekts an alle Bürgermeister des Kreises übergeben und sollen die Grundlage für weitere Förderprojekte des Bundesministeriums bilden.

Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums bildeten eine von drei Zielgruppen, die an der gemeinsamen Entwicklung einer Vision der Stadt der Zukunft im Kreis beteiligt sind. So wurde bereits ein Workshop mit einem Heimatverein aus Hopsten-Schale sowie mit Entscheidungsträgern aus der lokalen Politik durchgeführt. In dem dritten Arbeitskreis am Goethe-Gymnasium galt es nun, jungen Schülerinnen und Schülern durch fünf völlig unterschiedliche fiktive Personen, die im Jahr 2030 leben, mögliche Trends und Entwicklungen vorzustellen und mit ihnen über Bedürfnisse und Chancen für die Region zu diskutieren.

An der vierstündigen Veranstaltung nahmen der Projektkoordinator Thomas Möller und Jutta Höper vom Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit vom Kreis Steinfurt sowie Rosa Strube und Janpeter Beckmann vom Institut CSCP (Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production GmbH) aus Wuppertal teil, das als Projektpartner die Methodik entwickelt hat. Zunächst wurden den 15 interessierten Schülerinnen und Schülern der Kunstkurse der Q2 sowie aus einem Literaturkurs der Q1 fünf fiktive Personen vorgestellt, die im Jahr 2030 im Kreis Tecklenburg leben. Anschließend übernahmen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen die Rolle einer dieser "Persona" und entwickelten anhand dieses Profils ein mögliches Szenario zu vier der oben genannten Forschungsbereiche. So schlüpften sie etwa in die Rolle der 39-jährigen Lehrerin Susanne oder übernahmen die Perspektive des 19-jährigen Auszubildenden Jonas. Den Abschluss bildete die Präsentation der so entwickelten Visionen im Plenum. Begleitet wurde das Projekt von der Berliner Künstlerin Käthe Wenzel, die mit der Kunstlehrerin Friederike Schneider bereits in einem Comenius-Projekt zusammen gearbeitet hat. Sie fertigte zu den Ideen der Schülergruppen Bilder und Skizzen des Lebens im Jahr 2030 an. Thomas Möller zeigte sich am meisten beeindruckt von den klaren Positionen, die die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel zum Thema nachhaltige Mobilität hatten: "Wir würden ja gerne auf ein eigenes Auto verzichten, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel eine gleichwertige Alternative böten." Anfang Februar werden die Ergebnisse auf einem Nachtreffen evaluiert.