Fremdsprachentag am „Goethe“

Fremdsprachentag am „Goethe“

Die Jahrgangsstufe 8 des Goethe-Gymnasiums hat das erste Halbjahr mit einem Highlight ausklingen lassen: Am Fremdsprachentag boten acht verschiedene Workshops die Möglichkeit, entweder in eine neue Fremdsprache hineinzuschnuppern oder einen Vormittag lang in den bereits bekannten Sprachen Englisch, Französisch oder Latein ein besonderes Thema zu vertiefen.

Das Fach Englisch hatte in diesem Jahr gleich mit mehreren Workshops die Nase vorn. So beschäftigte sich eine Gruppe mit Feiertagen in den USA, zu denen Spiele und Quizformate entwickelt wurden, die anschließend den anderen Klassen zur Verfügung gestellt werden können. Eine andere Arbeitsgemeinschaft lernte den Meisterdetektiv Sherlock Holmes kennen: Wer war das überhaupt? Wie hat er gearbeitet und warum ist er so bekannt? Die Schülerinnen und Schüler schauten sich einige Tricks ab, denn am Ende des Tages mussten sie selbst zu Detektiven werden und gemeinsam einen kniffligen Fall lösen. Eine weiteres Team begab sich in die Welt der Comics, „ein Genre, das in der Schule sonst eher wenig Beachtung findet“, begründete Englischlehrer Fabian Kimmeyer, warum er dieses Thema ausgewählt hatte. Nach einer Einführung in verschiedene Comics und ihre Charakteristika konnten die Schülerinnen und Schüler selbst kreativ werden und eigene Comics erstellen. „Dazu nutzten einige digitale Werkzeuge, andere entdeckten, dass sie durchaus selbst gut zeichnen können,“ beobachtete der Englischlehrer seine motivierten Künstlerinnen und Künstler. Der vierte Workshop stellte sich anhand des Films „Belfast“ und der Serie „Derry Girls“ über Teenager in Nordirland zurzeit des Bürgerkrieges der Frage, welche Auswirkungen der Nordirlandkonflikt sowohl auf das ganze Land als auch auf das Heranwachsen von Teenagern gehabt hat. Laut Englischlehrer Kai Jackson bietet der Film „Belfast" einerseits gerade in unserer heutigen Zeit eine ungeahnte Aktualität, um Jugendlichen das Dilemma zu verdeutlichen, wann und ob man seine Sachen packt und die geliebte Heimat verlässt und sich somit für sie die verständliche Frage des Überlebens oder einer Preisgabe an Extremisten stellt. Andererseits ermögliche die populäre Serie „Derry Girls“, peinliche Demütigungen und Unannehmlichkeiten des Teenager-Daseins mitzuerleben. „Das Aufwachsen in außergewöhnlichen Zeiten nimmt Jugendlichen nicht das Recht auf ein urkomisches, gewöhnliches Leben“, fasste Jackson eine wichtige Erkenntnis seiner Schülerinnen und Schüler zusammen.

Zum wiederholten Male waren an dem Fremdsprachentag auch Latein und die Antike gefragt. So wollten etliche Schülerinnen und Schüler den Zaubersprüchen, Namen und mythologischen Anspielungen in den „Harry Potter“-Romanen nachgehen.

„Bon appétit!“, hieß es in der französischen Gruppe am Ende eines leckeren Vormittags, denn sie hatte sich ganz praktisch für ein Lernen mit allen Sinnen entschieden und konnte ein selbst zubereitetes Mittagessen genießen. Das Projekt begann mit einem gemeinsamen Großeinkauf für neun verschiedene Rezepte. „Ein typischer Couscous- Salat, eine Quiche Lorraine, aber auch selbst gemachte Croissants, Baguettes, Macarons oder Crêpes wurden zubereitet“, berichteten die Lehrerinnen Silke Bachmann und Jana Eidam, die sich freuten, dass alle mit viel Eifer bei französischer Hintergrundmusik dabei waren und nun anhand eines eigens für den Tag erstellten Rezeptbuchs das ein oder andere Gericht auch zuhause nachkochen können.

„Een beetje Nederlands spreken?“ Das wollten viele Achtklässler, die sich in ihrem Schnupperkurs auf vielfältige Weise mit der Sprache und Kultur der niederländischen Nachbarn beschäftigten und einen spannenden Einblick erhielten.

“El español es fenomenal!” Diese Auffassung vertraten schließlich sicherlich alle, die am Spanisch-Schnupperkurs teilnahmen. Gemeinsam entdeckten sie spielerisch das Land Spanien und seine Sprache. “Nachos, Salsa und spanische Musik sorgten für die richtige Atmosphäre”, waren sich die Spanischlehrerinnen Astrid Bischof und Claudia Schmedt auf der Günne einig, die als Fremdsprachenkoordinatorinnen auch den Projekttag insgesamt organisiert hatten, und zogen ein positives Fazit der Veranstaltung, die mittlerweile Tradition am Goethe-Gymnasium geworden ist.

Kerstin Hannemann