Niederländisch

Das Fach Niederländisch stellt sich vor

Dag! Hoi! Goedemorgen! Welkom!

Das Fach Niederländisch als neu einsetzende Fremdsprache in der Jahrgangsstufe 10 am Goethe-Gymnasium

Warum Niederländisch wählen?
Neben der Möglichkeit, nach dem Abitur ein Studium in den Niederlanden anzutreten, sind die Niederlande als direktes Nachbarland auch ein schnell erreichbares, attraktives Ausflugs- und Urlaubsziel, wodurch man seine gewonnenen Sprachkenntnisse direkt erproben und vertiefen kann. Darüber hinaus bietet das Fach Niederländisch aufgrund seiner starken Sprachverwandtschaft mit dem Deutschen und dem Englischen den Lernenden die Möglichkeit eines recht schnellen und verhältnismäßig großen Lernerfolgs – eine nicht zu vernachlässigende Tatsache, wenn man berücksichtigt, dass das Belegen einer Fremdsprache bis zum Abitur verpflichtend ist.

Womit beschäftigen wir uns?
1. Jahr (Jgst. 10): Spracherwerb, Lehrbucharbeit (Welkom) 2. Jahr (Jgst. 11): 1. Qualifikationsjahr – inhaltliche Arbeit 3. Jahr (Jgst. 12): 2. Qualifikationsjahr - inhaltliche Arbeit mit Abschluss des Sprachniveaus B2

Inhaltliche Schwerpunkte beim Spracherwerb sowie im ersten und zweiten Qualifikationsjahr 10/I:

Erarbeitung einer sprachlichen Grundlage mit Hilfe des Lehrbuches „Welkom“ und dem dazugehörigen Arbeitsbuch sowie Anreicherung durch authentische Materialien. Zu z. B. folgenden Themenbereichen können die Produktion niederländischer Sätze und (kurzer) Texte erarbeitet werden:

- Kennenlernen, das Befinden beschreiben, Smalltalk - Zahlen, Uhrzeit, Tagesablauf wiedergeben
- telefonieren, Briefe und E-Mails schreiben
- typische niederländische und flämische Essgewohnheiten, Restaurantbesuche
- Feste und Bräuche (z.B. Sinterklaas, Koningsdag)

Die dazugehörigen Sprachfunktionen sind z. B.:
- einander begrüßen, sich (oder einander) vorstellen, sich (oder einander) beschreiben und vergleichen
- etwas erfragen, auf Fragen antworten
- Gespräche beginnen und aufrechterhalten, Telefon- und Briefkonventionen
- seine Meinung äußern, Vorschläge machen
- sich entscheiden, Vorlieben äußern, etwas bestellen, bezahlen
- Wege beschreiben, erfragen
- Dialoge erarbeiten, Rollenspiele, Standbilder bauen

10/II:

Im zweiten Halbjahr lösen sich die Schülerinnen und Schüler langsam vom Lehrwerk und dem stark gelenkten Spracherwerb. Es können einige Themengebiete übersprungen oder auch vertieft bearbeitet werden, um die Schülerinnen und Schüler methodisch auf die thematische Arbeit mit authentischen Texten in der Qualifikationsphase vorzubereiten.

Erarbeitete und vertiefte Wortfelder sind z. B.:
- Alltag (Einkaufen, Wohnen, Freizeitbeschäftigung, Schule u.a.)
- Berufsleben,
- Wohnungen, Einrichtungen
- der Körper, Kleidung

Qualifikationsphase (11/I – 12/II)

In den zwei weiteren Lernjahren ist der Unterricht thematisch organisiert. Die Schwerpunktthemen sind durch die Inhalte des Zentralabiturs vorgegeben.
Zu den jeweiligen Schwerpunktthemen werden unterschiedliche authentische und literarische Textsorten gelesen, Filme geschaut, Diagramme, Karikaturen etc. analysiert oder andere Medien und Quellen genutzt. Die Schülerinnen und Schüler sollen an den aktuellen Entwicklungen und Diskussionen der Nachbarländer Niederlande und Belgien teilnehmen.
Angestrebt wird das Sprachniveau B2 des Europäischen Referenzrahmens. Somit sollen die Schülerinnen und Schüler in der Lage sein, sich zusammenhängend und fließend zu bestimmten Themen zu äußern, aktiv an Diskussionen teilzunehmen sowie klare Darstellungen abgeben zu können. Hierbei geht es auch um die Vermittlung von Empathievermögen sowie das Einnehmen eines Perspektivwechsels. Zudem sollen sie längere Texte eigenständig verfassen, Sachverhalte detailliert wiedergeben und auch Argumente gegeneinander abwägen können.
Diese Fähigkeiten sind auch Grundlage für eine mögliche schriftliche und mündliche Abiturprüfung.

Mögliche thematische Inhalte in der Qualifikationsphase (weitere Informationen s. Schulcurriculum)
- Identitätsfindung junger Erwachsener in Familie, Schule und Gruppen: Individuelle Entfaltung und Solidarität
- Grenzen der Toleranz am Beispiel aktueller Diskussionen in den Niederlanden
- Erfolge und Probleme der Integration von Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund
- Deutschland und Niederlande als Nachbarn o Besatzungszeit und Judenverfolgung o grenzüberschreitende Zusammenarbeit
- Kulturelle Identität in Belgiens Hauptstadt
– historische und aktuelle Aspekte des Sprachenstreits
- Leben mit dem Klimawandel und seine Bedeutung für die Niederlande vor historischem Hintergrund - Nederlands-Indië
– die Niederlande und ihre koloniale Vergangenheit sowie deren Auswirkungen auf die Gegenwart

Was muss ich noch wissen?
- Das Fach Niederländisch wird in allen drei Jahrgangsstufen mit vier Wochenstunden unterrichtet.
- Es kann nicht als Leistungskurs angewählt werden.
- Abitur im 3. und 4. Fach ist möglich.
- Je nach Möglichkeiten und Interesse können besondere Aktivitäten innerhalb des Faches Niederländisch angeboten und durchgeführt werden.
o (themenspezifische) Exkursionen in die Niederlande/ Belgien
o Austausch mit unserer niederländischen Partnerschule
o Wandertage in die Niederlande o Besuch von Veranstaltungen z. B. im Haus der Niederlande in Münster

Abitur…und dann???
Immer mehr Schülerinnen und Schüler entscheiden sich dafür, in den Niederlanden zu studieren, da dort Studiengänge mit einem sehr hohen NC zulassungsfrei angeboten werden (z.B. Psychologie oder Medizin, BWL u.v.m.). Außerdem hat das niederländische Studien- und Ausbildungssystem in vielen Bereichen (z.B. Physiotherapie, Logopädie, Sozialpädagogik, Rock&Pop-Musik, um nur einige Beispiele zu nennen) einen sehr guten Ruf und wird, auch in Deutschland, hoch angesehen. Allerdings verlangen die Universitäten zum Teil unterschiedliche Nachweise über die niederländischen Sprachkenntnisse deutscher Studienbewerber/innen. Teilweise wird das Staatsexamen NT2 oder auch das Certificaat Nederlands als Vreemde Taal verlangt. Über einen Nachweis des Spracherwerbs auf dem Abiturzeugnis oder durch Anwählen der Sprache als 3. oder 4. Abiturfach erspart man sich oft einen kostenintensiven und auch anspruchsvollen Sprachkurs an seiner Wunsch-Universität.
Aber auch im Ausbildungssektor werden niederländische Sprachkenntnisse immer attraktiver, da viele Firmen und Betriebe v.a. in Grenzregionen mit niederländischen und/oder belgischen Unternehmen kooperieren und somit von den niederländischen Sprachkenntnissen ihrer MitarbeiterInnen profitieren (können).

Tot ziens!

Die Fachschaft Niederländisch
(P. Hunsinger-Kiefmann, S. Schmidt, C. Mailahn)