„A Vampire Story“: Ausflug in eine mystische Welt

„A Vampire Story“: Ausflug in eine mystische Welt

„Goeplers on Stage“ überzeugen mit TheaterstückVon Axel Engels.

IBBENBÜREN.
Mit „A Vampire Story“ war am Wochenende ein mitreißender Ausflug in die Welt der Mystik und Dramatik zu erleben. Die englischsprachige Theater-AG „Die Goeplers“ hatte zu dieser Reise in eine dunkle Welt eingeladen. Die Handlung hob die Grenzen der Zeit auf und das mit viel Herzblut einstudierte Schauspiel der britischen Dramatikerin Moira Buffini fand bei den Theaterfreunden eine große Resonanz. Wer sich für „Twilight“ oder „True Blood“ und die Fantasien über die tiefen Abgründe der Seele interessiert, erlebte mit „A Vampire Story“ ein Schauspiel, das Kultcharakter hat. In feinstem Englisch vorgetragen, konnte die Geschichte ihren ganzen Zauber entfalten. Aus ihrem Tagebuch erzählte Ella – die Rolle war mit Louisa Fruhner bestens besetzt – eine Geschichte einer Lebensbeichte, die zwischen Illusion und Realität pendelte. Zusammen mit Verena Kipp als Claire treibt es sie seit über 200 Jahren von Stadt zu Stadt, wobei die Zeit bei beiden keine Spuren hinterlässt. Ewig jugendlich, schlagen sie sich durch ihr meuchlerisches Leben, und natürlich darf die Umwelt nichts von ihrem düsteren Geheimnis erfahren. Dieser an Intrigen, Verwicklungen und Leidenschaften reiche Theaterabend unterhielt das Publikum bestens, es litt in jeder Sekunde mit den Protagonisten mit. Nur wenige Requisiten brauchte es, um die jeweiligen Orte darzustellen. Denn das Ensemble bestach mit seiner intensiven Spielweise, äußere Effekte brauchte es kaum. Unter der Gesamtleitung von Tim Rikeit war die Inszenierung dieses vor acht Jahren von Moira Buffini geschriebene Schauspiel nicht auf schnelle Effekte angelegt, sondern wollte mit darstellerischen Mitteln die Fantasie des Publikums anregen.

Frederick Ott eroberte als Frank charmant die Sympathien des Publikums und auch die übrigen Rollen waren glänzend besetzt. Linda Hövel, Alexandra Schmitz, Louisa Fruhner und Verena Kipp ließen die Grenzen der Zeit verschwimmen: Es begegneten sich Personen des 19. Jahrhunderts und der Jetztzeit in imaginär-mystischen Szenen.

Als Gabriel Wesselmann als Lord Ruthven und Gerrit Gebauer als Darvell auf der Bühne erschienen, gab es Gänsehaut pur. Stephen King hat vorgemacht, wie man die Grenzen zwischen Realität und Horror unbemerkt aufhebt, das Schauspiel von Moira Buffini ist ähnlich konzipiert. Mit dem Ensemble „Goeplers on Stage“ erlebten die erschienenen Theaterliebhaber eine Inszenierung, die dieses Genre bestens bediente: lebendig, mit Herzblut, jederzeit packend und kreativ ließ es bisweilen auch frösteln.

Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung vom 05.06.2016